HSG Rietheim Weilheim 2 - HC FBN Herren 1 27:30 (13:11)

Nach dem ersten Derbysieg gegen die zweite Garde der HSG Rietheim Weilheim hatte das Team drei Wochen Zeit und konnte sich ohne weitere Spiele dazwischen auf das Rückspiel vorbereiten. Ziel war es, die erkannten Probleme in Angriff und Abwehr intensiv aufzuarbeiten und entsprechende Lösungen dafür zu erarbeiten. Den fleißigen Lesern dürfte an dieser Stelle klar sein, welches Bild sich dem Trainier in den folgenden Trainingseinheiten bot. Die altbekannten und vielmals diskutierten Prioritäten wurden auf andere Themen gelegt und die prozentuale Trainingsbeteiligung sank teilweise unter das Durchschnittsalter der Mannschaft. So musste ein Hexenumzug organisiert werden, Teile des Teams waren weiterhin von Corona geschädigt und auch die Arbeit machte der Trainingsteilnahme mehrfach einen Strich durch die Rechnung.

Trotzdem wurde die freie Zeit auch am Wochenende genutzt und im Rahmen des Rottweiler Hexenumzugs wurden die Fähigkeiten an der Theke eindrucksvoll unter Beweis gestellt. So zeigten Lukas „Redhead“ Wienenga, Jonas „Dagobert“ Werth, Hannes „Wunschschwiegersohn“ Rogg und René „Barleitung“ Stärk, welche versteckten Barpersonal-Fähigkeiten in Ihnen steckten, um die durstigen Hexen zu versorgen.

In der unmittelbaren Vorbereitung auf das Spiel ereigneten sich weitere, bis dahin nicht für möglich gehaltene Szenen. Pünktlich zum Training am Dienstag kamen die fast schon obligatorischen Entschuldigungen für mögliche Verspätungen, um den Fängen von René „WoistdieKohle“ Stärk zu entkommen. Eine Nachricht war dabei vollkommen unvorbereitet und schockte das gesamte Team sichtlich. Es wurde bereits mit einer bereits bekannten, kurzfristigen Absage von Fabian „Rolex“ Eberwein gerechten und dann kam die Überraschung, er kündigte an, pünktlich zum Training zu erscheinen. Mit dieser positiven Überraschung konnte die Vorbereitung beginnen.

Mit zwei guten Trainingseinheiten in der Balgheimer Kleinfeldhalle wurden die letzten Vorbereitungen für das Spiel vorgenommen. Doch bevor wir darüber berichten noch ein kleiner Exkurs. Teile des Teams nahmen am Vorabend des Derbys an der bekannten TV Fasnet teil und unterstützen das Programm mit einer kleinen Tanzeinlage, welche in wochen- bzw. monatelangen zusätzlichen Trainingseinheiten einstudiert wurde. Falls die Leser glauben, es handelt sich hierbei um eine wahre Geschichte, muss der Schreiberling Sie enttäuschen. Es ist frei erfunden und die Hauptprobe war die erste Möglichkeit, den Tanz zu proben, teilweise wurde auch ohne weitere Vorbereitungen lediglich mit einem Videostudium das Tanzbein geschwungen. So traten die Bewegungslegasteniker Hannes „Wunschschwiegersohn“ Rogg, Felix „Vorstand“ Schelhorn und René „WoistdieKohle“ Stärk zusammen mit dem Coach auf und gaben die neusten Tanzschwünge zum Besten.

Neben der Rolle als Mittanzender nahm Coach Hafen zusätzlich die Rolle des Aufpassers ein, was auch mit der angesetzten Spielzeit zusammenhing. So war das Rückspiel für 12 Uhr angesetzt, was sogar bei der örtlichen Redaktion vom Nussbaum für Verwirrung sorgte, welcher die Anwurfzeit kurzerhand selbständig auf 17 Uhr korrigierte. Doch es sollte dabei bleiben und zur besten Zeit für ein ordentliches Mittagessen war der Anpfiff geplant. Entsprechend groß war auch die Verwunderung, dass die gesamte Mannschaft pünktlich an der Halle eintrafen und einen größtenteils fitten Eindruck machte. Die Anzeigen und Spieltagsübersicht in der Halle ließen die größten Befürchtungen außerdem bestätigen. Das Spiel unserer Herren 1 war als Einlagenspiel für den anschließend stattfindenden E-Jugend-Spieltag eingesetzt.

Die vorab bereits übermittelten Berichte zu fehlenden Duschmöglichkeiten und einer sporadisch eingerichteten Umkleidekabine bestätigten sich dem Team vor Ort ebenfalls. Die Umkleidekabinen wurden mit dem Gastgeber quasi geteilt und nur mit einem sporadischen Vorhang abgetrennt. Dadurch bestand die Möglichkeit der Trainer etwaige Taktiken direkt im Beisein des Gegners zu besprechen.

Diese Vorteile konnte unsere Mannschaft zu Beginn der Partie jeweils zu Ihrem Vorteil zu nutzen und sich schnell mit 1:4 absetzen. Jetzt schaffte es auch der Gegner aus dem Mittagsschlaf aufzuwachen und das Ergebnis bis zum 5:5 wieder auszugleichen. Unsere Mannschaft wiederum nahm sich im Rahmen der ersten Halbzeit mehrere kreative Schaffenspausen und überließ die Führung dem Gastgeber. So war es unter anderem nach einem traumhaften Zuspiel von Jens „Mukkibude“ Werth bei einem der wenigen TGS Tobias „Schwede“ Mattes, welcher versuchte, den Ball bis ins Tor zu tragen ohne diesen wirklich fassen zu können. Davon vollkommen unbeeindruckt dachte sich Sebastian „HauptsachedieFrisursitzt“ Menrath: „Was der Schwede kann, das kann ich schon lange“ und machte sich ebenfalls per TGS allein auf den Weg Richtung Tor. Mit dem klaren Plan, am Torwart vorbei zu springen und den Ball ins Tor zu rollen, wurde die eigene Sprungkraft überschätzt und auch diese Chance nicht genutzt.

Mit einer ausbaufähigen Wurfquote wurden die Seiten gewechselt und die Vorgabe war klar. Der aktuelle Rückstand soll möglichst zeitnah in eine Führung umgemünzt werden, um sich abzusetzen und die eigene Stärke auszuspielen. Kurz nach Wiederanpfiff hatte der Gastgeber jedoch andere Pläne und war gewollt die Sportart zu „Ringen“ zu wechseln. So wurde Jens „Mukkibude“ Werth mit einem leichten Streichler im Gesicht getroffen und dadurch erst richtig aufgeweckt. So begann der HC Express und schafft es, eine Führung zu erarbeiten. Beim Stand von 20:21 nach einer Auszeit hatte auch Hannes „Wunschschwiegersohn“ Rogg den Plan zum Ringen zu wechseln. Mit einem astreinen Achselwurf wurde der Gegner am Wurf gehindert und Hannes daher mit einem roten Karton auf die Tribüne geschickt, um hier den Rest des Spiels zu verfolgen.

Die Mannschaft ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und man konnte sich weiterhin mit einem Vorsprung von bis zu zwei Toren behaupten. Etwa 10 Minuten nachdem Hannes das Spielfeld verlassen hatte, begann Lukas „T-Bone“ Müller ihn zu vermissen und holte sich daher die dritte Zwei-Minuten-Strafe und somit ebenfalls den roten Karton ab. Im Rahmen der stressigen Schlussphase bekam der Gastgeber außerdem einen 7-Meter zugesprochen, was nicht auf Zustimmung beim gesamten Team führte und Sebastian „HauptsachedieFrisursitzt“ Menrath bekam einen kurzen aber intensiven Lachkrampf, welcher ebenfalls mit einer zwei-Minütigen Auszeit und einer besonderen Beteiligung an der Mannschaftskasse belohnt wurde.

Im anschließenden 4 gegen 6 zeigte unsere Mannschaft beim Stand von 26:27 eine ganzheitlich sehr starke Leistung in der Abwehr. Im Angriff schlug nun die Stunde von Oskar „Laser“ Döring, welcher mit drei Toren in Folge bei einer doppelten Unterzahl den Sieg nach Hause brachte und die mitgereisten Zuschauer ausrasten ließ. So konnte das Spiel schlussendlich mit 27:30 gewonnen und der zweite Derbysieg in Folge eingefahren werden.

Aufgrund der sporadisch eingerichteten Kabinen waren entsprechend auch keine Duschmöglichkeiten vor Ort vorhanden. Daher nutzte man die Zeit bis zum anschließenden E-Jugend-Spieltag damit, sich um gebrauten Hopfentee zu kümmern und die Pause mit musikalischen Highlights aus dem Genre der mallorquinischen Musik zu untermalen.

Für das nächste Spiel haben sich unsere Herren außerdem einen besonderen Plan zur Vorbereitung vorgenommen. Die Trainingsvorbereitung wird hauptsächlich im Rahmen diverser Fasnachts-Veranstaltungen durchgeführt und mit verschiedenen Techniken sowohl vor als auch hinter der Bar intensiviert. So ist die Mannschaft unter anderem auch am 17.02.2023 bei der TSV Fasnacht hinter der Bar anzutreffen, bevor am 25.02.2023 um 19 Uhr in Frittlingen das Rückspiel gegen den aktuellen Tabellenführer aus Onstmettingen ansteht. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt laufen die Vorbereitungen dafür und aufgrund des fehlenden Haftmitteleinsatzes wurde der FC Frittlingen informiert die Flutlichtanlage zusätzlich zu schützen. Die Mannschaft freut sich dabei auf zahlreiche Unterstützung von der Tribüne, um dem ungeschlagenen Tabellenführer die erste Niederlage beizufügen.

Es spielten:

Nico Eisold (Tor), Dennis Hell (Tor), Hannes Rogg (1 Tor), Jonas Werth (1), Jens Werth (9), Oskar Döring (9), Lukas Wienenga, Lukas Müller (4), Sebastian Menrath (4), Fabian Eberwein, Tobias Mattes, René Stärk (2)

Trainer: Robert Hafen